Dienstag, 13. Juli 2010
DSL wird kommen!
So könne man wohl das Ergebnis der heutigen Wirtschaftsausschuss-Sitzung zusammenfassen.

Aber fangen wir vorne an:

Vor Beginn der Sitzung hatte ich die Möglichkeit dem Ausschuss-Vorsitzenden Dieter Froning unsere Unterschrftenlisten zu präsentieren.

Im Rahmen der Ausschusssitzung referierte dann der von der Gemeinde beauftragte Planer (Herr Haag von der Firma TE-Consult in Titz) über das Thema Breitband im Allgemeinen, die heutige Situation in Aldenhoven und den Stand der Planungen:

Über die Grundlagen und den aktuellen Stand der Dinge habe ich schon oft genug berichtet, was vielmehr interessieren dürfte, sind die Planungen für die Zukunft.

Ziel ist der optimale Einsatz der KPII-Gelder (100.000€) + eventuell die Einplanung von zusätzlichen GAK-Mitteln. Das Vorhaben muss nach Vergaberichtlinien für die KPII-Gelder spätestens am 31.12.2010 begonnen und innerhalb von 12 Monaten abgeschlossen werden. Dabei soll die Nachhaltigkeit der beschlossenen Maßnahmen beachtet werden - ein durchaus wichtiger Aspekt, was z.B. Funklösungen etc. betrifft!

Die Planungen sehen jetzt konkret folgendermaßen aus:

In Freialdenhoven legt die Gemeinde ein Leerrohr entlang der Dorfstraße um alle KVz mit Glasfaser versorgen zu können. Für die Verlegung kommt ein patentiertes Verfahren zum Einsatz, bei dem das Leerrohr in Abwasserrohre verlegt wird, das heisst es kommt weitestgehend ohne Tiefbauarbeiten aus und ist damit sowohl Umwelt- als auch Verkehrsfreundlich. (Im übrigen werden die Freialdenhovener es zu schätzen wissen, dass ihre gerade erst fertiggestellte Dorfstrasse für die Verlegung nicht wieder aufgerissen werden muss!). Die Versorgung mit Glasfaserkabel, der Anschluss und die gesamte Elektronik wären Aufgabe des Carriers (Netzbetreibers). Dafür kämen die Deutsche Telekom oder auch SOCO-Solutions in Frage - je nach Angebot. Die Kosten für die Gemeinde belaufen sich auf ca. 750m*50€/m = 37.500€.

In Siersdorf würde die Gemeinde mit dem gleichen Verfahren bis auf 2 oder 3 Ausnahmen ebenfalls alle KVz per Glasfaser mit dem gleichen Verfahren erschliessen. Die Kosten beliefen sich bei einer Leerrohrlänge von ca 1300m auf rund 65.000€.
Die 2 oder 3 fehlenden KVz würden über Schaltverteiler angeschlossen. Sollte es da zu Problemen kommen, wäre als Alternative ein Anschluss über zusätzliche, spezielle Kupferkabel möglich. Die Kosten dafür würden über GAK-Mittel finanziert. Auch hier sind dann Glasfaserkabel, Anschluss und Elektronik Sache des Carriers.

Für Engelsdorf würde ein Anschluss per Glasfaser Kosten von über 150.000€ verursachen - eine Größenordnung, die in keiner vertretbaren Relation zu den lediglich rund 80 Haushalten steht. Dort wäre eine Leerrohrverlegung nur im Zusammenhang mit sonstigen Bauarbeiten machbar. Bis dahin bleibt als Alternative nur eine Funklösung.

Für Siersdorf und Freialdenhoven kämen wir somit auf eine Summe von 102.500€. Der Anschluss beider Orte wäre demnach mit den KPII-Mitteln zu finanzieren - vorausgesetzt es findet sich ein Carrier, der unter diesen Voraussetzungen beide Ortschaften erschliesst!

In den folgenden Wochen werden jetzt weitere Gespräche mit der Telekom und SOCO geführt. Parallel dazu werden zwei Ausschreibungen gestartet:
Zum ersten die offizielle Ausschreibung betreffs der potentiellen Netzbetreiber, zum zweiten für die Verlegung der Leerrohre (da es für das oben beschriebene Verfahren wohl nur einen Anbieter gibt, könnte diese Ausschreibung wohl erheblich vereinfacht und damit auch beschleunigt werden).
Insgesamt wird dieses ganze Verfahren maximal 3-4 Monate in Anspruch nehmen, so dass die Auftragsvergabe selbst im ungünstigsten Fall auf jeden Fall spätestens Ende November erfolgen kann. Die Firma benötigt für die Verlegung der Leerrohre (wetterunabhängi!!) ca.14 Arbeitstage (150m/Tag). Der Carrier wird vertraglich verpflichtet innerhalb von 3 Monaten nach Fertigstellung dieser Arbeiten die Endkunden anzuschließen.

Und jetzt kommt die Kernaussage der Geschichte:
Mindestens einer der potentiellen Netzbeteiber hat sich in den vergangenen Gesprächen schon bereit erklärt, unter diesen Vorgaben beide Ortsteile mit DSL zu erschliessen.
Das würde bedeuten, dass uns unter Berücksichtigung dieses Zeitplans spätestens im Frühjahr 2011 in Siersdorf und Freialdenhoven eine Bandbreite zwischen 6 und 16 MBit/s zur Verfügung stünde - und das durch die Erschliessung fast aller KVz mit Glasfaser sogar noch besser und zukunftsträchtiger als von uns erwartet!!

Im Folgenden wurde sowohl mir als auch dem Vertreter der DSL-Gruppe Freialdenhoven vom Ausschuss-Vorsitzenden die Möglichkeit gegeben, Fragen zu stellen bzw. unsere Meinung zu dem Vorhaben zu sagen.

Bei der abschliessenden Abstimmung sprach dann der Wirtschaftsausschuss einstimmig (!!!) die Empfehlung aus, diesen Vorschlägen zu folgen und alle nötigen Schritte dazu schnellstmöglich einzuleiten!

Damit dürften wir wohl nur noch wenige Schritte vor unserem großen Ziel stehen!

Allen, die durch ihr Engagement und ihre Unterschriften mit dazu beigetragen haben, möchte ich an dieser Stelle schon einmal herzlich danken!

Selbstverständlich werden wir auch weiterhin an dieser Stelle über den Stand der Planungen und Arbeiten berichten!

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Konkrete Schritte in Richtung DSL
Ich freue mich ebenfalls sehr, dass es für Freialdenhoven und Siersdorf jetzt konkret vorwärts geht.
Denn auch in den umliegenden Ortschaften tut sich etwas. Wie in den letzten Tagen in der Zeitung zu lesen war, wird in Titz ähnlich vorgegangen (Gemeinde kümmert sich um Leerrohr, Vertrag mit Provider wurde abgeschlossen), nach Barmen wird ebenfalls ein Leerrohr verlegt und heute morgen auf der Fahrt zur Arbeit habe ich in Ederen an der gerade im Bau befindlichen K12 (mit Leerrohr natürlich) zwei große Gehäuse für einen Outdoor-DSLAM der Telekom gesehen.
Beruhigend zu wissen, dass wir nicht abseits stehen .....

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Übergangslösungen (bis DSL da ist)
In Siersdorf gibt es für alle, die nicht warten können, momentan 4 Funklösungen :

NetAachen (aus Aldenhoven)
O2
T-Mobile
Vodafone

Dabei hat NetAachen den Nachteil einer 24-monatigen Mindestvertragslaufzeit. O2, T-Mobile und Vodafone lassen sich mit Verträgen oder Prepaidkarten nutzen.


MfG J.Huppertz

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