Mittwoch, 3. März 2010
D.S.L. = dauert sicher länger?
Das oder ähnliches habe ich mir gestern Abend gedacht. Doch dazu später!

Wir wollten uns einfach mal ein bisschen genauer informieren und haben die so genannte „Breitband-Messe“ in Titz besucht.
Die dortige Gemeinde hat – zumindest in weiten Bereichen des Gemeindegebiets – die gleichen Probleme wie wir in Siersdorf und Freialdenhoven. Teilweise ist dort ein Internet-Zugang sogar nur per Modem möglich!
Nun hat man dort – wie auch in Aldenhoven – die Zeichen der Zeit erkannt und versucht mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II (für Titz 185.000€ + 185.000 von der Gemeinde) und weiteren Fördertöpfen (z.B. GAK-Mittel) den Ausbau des Breitbandnetzes voranzutreiben. Allerdings ist man dort schon ein wenig weiter.
Man hat ein externes Beraterbüro mit der Abwicklung beauftragt, das die entsprechenden Schritte eingeleitet hat, die Voraussetzung für die Bewilligung der GAK-Mittel sind.
Dazu gehören eine Bedarfsanalyse (das dürfte in unserem Fall wohl nur eine Formalie sein) und das so genannte „Markterkundungsverfahren“. In diesem Rahmen soll abgeklärt werden, ob sich ein Breitbandanbieter bereit erklärt das betreffende Gebiet ohne Zuschüsse zu erschließen. Erst wenn dieses Verfahren (Dauer 4 Wochen) negativ verläuft, können GAK-Mittel zugeteilt werden. In Titz hat man dieses seit einigen Tagen abgeschlossen, und da sich kein Interessent gefunden hat, laufen jetzt die Verhandlungen, welcher Netzbetreiber mit welcher Unterstützung seitens der Gemeinde die betroffenen Gebiete erschließt. Dabei ist Unterstützung in zwei Formen möglich:
1. durch die Verlegung von Leerrohren durch die Gemeinde, die dann alle interessierten Netzbetreiber nutzen können.
2. ist ein Zuschuss zur Schließung einer „Wirtschaftlichkeitslücke“ bei einem (oder mehreren?) Netzbetreibern möglich
Gestern wurde nun im Rahmen dieser „Messe“ zum einen die Öffentlichkeit über den Stand der Planungen und das Thema „Breitband“ im Allgemeinen informiert, zum anderen waren mehrere Netzbetreiber anwesend, die Ihre Produkte und Planungen vorstellen konnten.

Nun aber zurück zum Anfang:
Wenn ich oben schreibe: Titz hat das Markterkundungsverfahren abgeschlossen und befindet sich jetzt in der konkreten Planung des Ausbaus, so sollte ich auch erwähnen, dass der Abschluss der gesamten Maßnahme seitens der Gemeinde Titz für Frühjahr/Sommer 2011 erwartet wird. Bedenkt man nun unseren Planungsstand in Aldenhoven, dann folgt daraus…

Halt! So dramatisieren wollen wir es dann doch nicht.
Sind auch die in Aldenhoven zur Verfügung stehenden Mittel erheblich niedriger (2*50.000€ + weitere Fördermittel) und hängen wir auch im Zeitplan etwas hinterher, so sind doch unsere Voraussetzungen günstiger:
Die Länge des zur Erschließung zu verlegenden Glasfaserkabels ist um ein vielfaches kürzer (nach unseren Berechnungen könnten ca. 8km für beide Orte einschließlich des Gewerbegebiets Emil Mayrisch reichen) und die zeitliche Begrenzung der KPII-Mittel bis Ende 2010 schränkt den Zeitrahmen eh ein.

Am Rande der Veranstaltung hatten wir die Möglichkeit, mit dem Planer, der für die Gemeinde Titz den Ausbau koordiniert, zu sprechen. Mit ziemlicher Sicherheit wird dieser auch in den nächsten Tagen für Aldenhoven tätig werden können. Und was dann doch wieder etwas positiver stimmt, sind seine klaren Aussagen:
1. wenn die Vorab-Zusage aus Köln für die Mittel kommt, wird er sofort die oben genannten Schritte einleiten, und da zitiere ich einmal „Ihr könnt sicher sein, Euer Breitband-Anschluss kommt!“ und „es wird sicher schneller gehen als hier in Titz!“
2. durch die zusätzliche Inanspruchnahme weiterer Fördermittel wird das Geld wohl auch für eine volle, zukunftssichere Breitband-Lösung – sprich: Glasfaserkabel – ausreichen. Bei den ursprünglich bereitgestellten insgesamt 100.000€ hatte ja nicht nur ich die Befürchtung, dass wir mit einer billigen Funklösung abgespeist würden!

Typisch für Aldenhoven sind da eher Kommentare, die man im Umfeld hört, dass – entgegen aller Beteuerungen – wohl noch keine konkreten Gespräche mit potentiellen Netzbetreibern stattgefunden haben. Im Vorfeld der Kommunalwahlen waren wohl alle Parteien viel mehr mit dem politischen Gegner als mit den dringend notwenigen Entwicklungs-Maßnahmen in unserer Gemeinde beschäftigt. Nach der Wahl scheint die jetzige Konstellation zwischen politischer Mehrheit auf der einen und Bürgermeister und Verwaltung auf der anderen Seite dann zur endgültigen Lähmung zu führen!

Bleibt uns nur zu hoffen, dass der externe Planer in den nächsten Tagen endlich die Initiative ergreifen kann. Darüber hinaus sollte jeder, der irgendwie Kontakte in die politische oder Verwaltungsebene Aldenhovens hat, diese nutzen um allen Beteiligten – einmal frei gesprochen – ordentlich „Feuer unter dem Hintern“ zu machen!!!

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